Die Sudetendeutsche Landsmannschaft in Böhmen, Mähren und Schlesien, die erst nach einem langwierigen fünfeinhalbjährigen Streit mit dem tschechischen Innenministerium vor zwei Wochen vom tschechischen Obersten Verwaltungsgerichtshof grünes Licht für die Eintragung in das tschechische öffentliche Vereinsregister bekommen hat, beruft nun ihre Gründungshauptversammlung ein. Die Sitzung findet am 8. April 2015 im Salon des Restaurants Sklep in der Straße Seifertova 53, Prag 3, statt. Der planmäßige Beginn ist um 14:00 Uhr.
„In gewisser Weise ist dies ein historisches Ereignis“, sagt Tomáš Pecina, einer der drei Vereinsgründer, „allerdings darf man nicht vergessen, daß unser Kampf noch nicht definitiv vorüber ist. Die Behörden respektieren die Entscheidung des Gerichtes nicht und haben z. B. den neu gegründeten Verband noch nicht in das öffentliche Vereinsregister eingetragen. Dadurch entsteht eine paradoxe Situation: Gemäß des Gesetzes sind wir verpflichtet, einen Antrag auf Registrierung der auf der Hauptversammlung beschlossenen Satzungs- bzw. Namensveränderungen zu stellen, selbiges aber gleichzeitig als eine noch nicht eingetragene juristische Person nicht tun dürfen. Es ist ein bißchen wie bei den Schildbürger-Juristen.“
Die Hauptversammlung findet trotzdem statt und werde laut den Veranstaltern einen feierlichen Charakter haben. Zahlreiche Gäste aus Tschechien, Deutschland sowie Österreich hätten ihre Teilnahme bereits zugesagt. Der Bundesvorsitzende und Sprecher der Sudetendeutschen Landsmannschaft, Bernd Posselt, verweigerte seine Teilnahme mit der Begründung, daß er darauf bestehe, daß der tschechische Verein als erstes seinen Namen ändern solle, um damit eine Verwechslung mit dem Münchner Verband zu vermeiden. Für Posselts Desinteresse hat Pecina nur Kopfschütteln übrig: „Niemand behauptet doch, daß wir der Münchner Verband seien, niemand gibt sich für jemand anderen aus. Für uns ist das nicht nachvollziehbar.“(-sks-, -lb-)